Pressemitteilung: Praktikum im Landtag während der Corona-Krise

Acht Wochen Bayerischer Landtag, voll mit Ausschusssitzungen, Plenum und vielen interessanten Terminen. So haben sich Anke Helbig und Frederika Czygan ihr Praktikum bei der Grünen Landtagsabgeordneten Kerstin Celina vorgestellt. Die Landespolitik von Bayern näher kennenlernen und live miterleben.

Als das Praktikum der beiden am 10. Februar 2020 begann, lief in München noch alles wie gewohnt ab. Ein vollbepackter Politikeralltag erwartete die Studentinnen. In Fraktionssitzungen lernten sie die anderen Abgeordneten kennen und schnupperten in viele Gebiete der politischen Entscheidungsfindung hinein. Auch an Ausschüssen, Ausschussvorbereitungen und Gesprächen von externen Experten konnten die beiden teilnehmen und die Diskussionen miterleben.

Insbesondere ein Fachgespräch zur Situation von transsexuellen Jugendlichen in Bayern, das Kerstin Celina und Tessa Ganserer gemeinsam führten, blieb in Erinnerung. Aber auch die Debatten im Landtag über den Gesetzesentwurf zur Änderung des Behindertengleichstellungsgesetzes, ebenso wie die Ausschussdiskussion über die Einführung eines möglichen Gehörlosengeldes in Bayern oder die anstehende Kommunalwahl weckten das Interesse der beiden. 

Jedoch seit jetzt fast drei Wochen ist dieser Ablauf auf den Kopf gestellt. Durch die Corona-Krise ist nichts mehr so wie zuvor. So auch das Praktikum der beiden Studentinnen. Genau wie die meisten Abgeordneten und Mitarbeiter arbeiten sie seitdem von Zuhause aus. Hierbei beschäftigen sie sich mit verschiedensten Rechercheaufgaben, nehmen an Telefonkonferenzen und Webinaren teil und konnten aus erster Hand miterleben wie eine Regierung und die Opposition in der Krise (zusammen-)arbeiten. „Gerade im Hinblick auf Corona melden sich unglaublich viele Menschen und Verbände und tragen ihre Wünsche vor. Da möglichst schnell Antworten zu finden, war eine tolle Aufgabe“, meinte Frederika. 

Nach der ersten Woche Home-Office und nach dem eigentlichen Ende ihrer benötigten Zeit für ihr Pflichtpraktikum dachte Praktikantin Anke Helbig sogar darüber nach, ihr Praktikum vorzeitig zu beenden. „Den Gedanken habe ich aber ganz schnell wieder verworfen, denn ich wollte weiter miterleben, wie die Regierung und die Landtagsfraktionen in dieser akut auftretenden Krise arbeiten – es musste ja alles auf Online-Formate, Telefonkonferenzen und Mails umgestellt werden.“ Besonders beeindruckt hat sie zu erleben, dass es in der Politik, die vielen nur bekannt ist als ein Ringen zwischen Regierung und Opposition, auch Einigkeit und geschlossenes Auftreten gibt, wenn es darum geht, diese enorme Gefahr, die Covid-19 für die Menschen in diesem Land bedeutet, geht, zu bekämpfen.

Insgesamt ist das Praktikum für beide eine außergewöhnliche Erfahrung – trotz oder vielleicht auch gerade wegen der Corona-Krise. Nur eines hätten die beiden noch gerne gemacht: München im Frühling erleben. Das haben sie sich für einen späteren Zeitpunkt vorgenommen.

Auf dem Foto von links nach rechts: Praktikantin Anke Helbig; Schülerpraktikantin Kim; Praktikantin Frederika Czygan
Fotografin: Kerstin Celina