Nach der von CSU-Ministerpräsident Markus Söder angekündigten FFP2-Maskenpflicht im Öffentlichen Nahverkehr und beim Einkaufen sendet die sozialpolitische Sprecherin der GRÜNEN Landtagsfraktion, Kerstin Celina, einen dringenden Appell an die Staatsregierung: “Vergesst die Obdachlosen Menschen nicht!” Celina erwartet finanzielle Härten durch die Maskenpflicht besonders für Menschen mit einem sehr schmalen finanziellen Budget, für kinderreiche Familien und für obdach- und wohnungslose Menschen. “Egal, ob Hartz IV-Empfänger*innen, ärmere Senior*innen oder Frührentner*innen, kinderreiche Familien, Niedriglohnempfänger*innen oder Menschen ohne festen Wohnsitz – sie alle haben nicht einfach Geld für relativ teure FFP2-Masken übrig. Sie müssen die Masken kostengünstig und zeitnah irgendwoher bekommen!” Hier sieht Celina die Staatsregierung in der Pflicht: “Wer anordnet muss auch liefern.” Ihre Forderung: “Zentrale Beschaffung, Weitergabe an die Landkreise, kostenfreie Erstverteilung an die Bevölkerung, dass muss der Dreiklang sein.” Nur so werden die Menschen geschützt, nicht überfordert und gleichzeitig wird die Akzeptanz der Maßnahme erhöht.
Celina kritisiert die Aktion der Staatsregierung als typischen “Hoppla-Hopp-Beschluss”. “Überall sind die Menschen unsicher – wie lange kann ich so eine Maske tragen, kann sie gewaschen werden, etc. – hier vermisse ich eine klare Aufklärung, die alle erreicht, also auch z.B. die Menschen, die auf der Straße leben, die genauso zum Bäcker gehen müssen und in der Bahn fahren.” Gerade was die Verfügbarkeit von Masken für obdachlose Menschen und deren korrekte Handhabung angeht, ist die Abgeordnete skeptisch: “Die Masken schützen nur dann besonders gut, wenn sie dicht anliegen und korrekt aufgesetzt werden. Das muss erklärt werden, nicht nur angeordnet” kritisiert Celina.
Celina erwartet große finanzielle Belastungen bei den Trägern der Obdachlosenhilfe: “Die Organisationen, die obdachlose Menschen mit Nahrung, einem Platz zum Aufwärmen und einem Schlafplatz versorgen, haben FFP2-Masken nicht einfach so auf Lager und brauchen auch vor Ort Menschen, die die Fragen zur korrekten Handhabung erklären. Das ist eine gewaltige Aufgabe, die die Staatsregierung den Menschen hier aufbürdet – ich hätte mir gewünscht, dass das nicht einfach über deren Köpfe hinweg geschieht”, sagt Celina. „FFP2-Masken sind bei richtiger Handhabung und ausreichender Verfügbarkeit auf jeden Fall das Mittel der Wahl“, spricht sich Celina ganz klar dafür aus, dass hochwertige Masken zu Einsatz kommen.