GRÜNE besuchen Windkraftanlagen bei Hopferstadt

Beim Bürgerwindpark Hopferstadt ist der Fortschritt direkt an der Baustelle sichtbar: Die ca. 3 Meter in den Boden greifenden Fundamente der zwei neuen Windräder stehen bereits. Ein Investitionsvolumen von 6.982.000 Euro, 125 Meter Nabenhöhe und prognostizierte 8,3 Millionen kWh pro Jahr – das sind die Eckdaten eines weiteren Schrittes in Richtung umweltverträgliche Stromversorgung in der Region. Manfred Dürr, Projektplaner bei Volta Windkraft GmbH, zeigte sich froh über den erfolgreichen Baustart des neuen Windprojektes. Er berichtet jedoch auch von den vielen Hürden, die es bei der Planung zu überwinden gilt: Eine Vielzahl an Auflagen müssen beachtet werden, wie Schallschutz, Schattenwurf und Maßnahmen zum Schutz der Artenvielfalt. Außerdem muss ein Kapital von 100.000 Euro pro Anlage nachgewiesen werden, das später für deren Abbau dienen soll. Die beschlossene 10H-Regelung und das reformierte Erneuerbare-Energien-Gesetz EEG verkomplizieren die Planung von weiteren Windparks in Bayern zusätzlich, da so die Zahl der möglichen Flächen auf ein Minimum reduziert wird. Und das obwohl ein Großteil der Bevölkerung Windkraftanlagen sehr positiv gegenüber steht: private Investoren bringen sich gerne in Windprojekte ein; bei Volta geht das schon ab 5.000 Euro. Rund 100 Kommanditisten haben sich dem Vorhaben Bürgerwindpark Hopferstadt angeschlossen, darunter insbesondere Bürger aus dem Landkreis. Wenn einmal das Fundament einer Anlage steht, dauert das Errichten des Windrades selbst nur 2?3 Tage (abhängig von den Witterungsverhältnissen).

Nach der kurzen Einleitung von Manfred Dürr stiegen die Teilnehmer in den Bauch eines bestehenden Windrads ein. Die beiden VESTAS-Windräder des Windparks Bolzhausen wurden Ende 2010 errichtet und speisen bereits seit März 2011 Strom in das öffentliche Netz ein. Britta Huber, Grüne Stadträtin in Ochsenfurt und Mitglied des Bau- und Umweltausschusses, zeigte sich beeindruckt: „Ganz im Gegensatz zu draußen ist hier drinnen die dynamische Windenergie deutlich zu hören, zu sehen und zu spüren, man kann die Energie fast mit Händen greifen“. Während der interessanten Präsentation stieg die Windgeschwindigkeit mehrmals auf 8 m/s und auf dem Display konnte Huber eine Energieleistung von 750 Kilowatt ablesen.

Zur Planung von Windkraftanlagen gehört heute enorm viel unternehmerischer Mut. Ich finde aber, dass solche Bürgerprojekte unterstützt werden sollten, damit eine dezentrale Energiewende gelingen kann.

Die Grüne Besuchergruppe vor zwei Windrädern der Volta GmbH
Die Grüne Besuchergruppe vor zwei Windrädern der Volta GmbH

Windenergie ist meiner Meinung nach sehr gut geeignet, beim Umstieg auf erneuerbare Energien eine große Rolle zu spielen. Dank der fachkundigen Führung der Volta Windkraft GmbH erhielten wir einen guten Einblick in den Ausbau der Windkraftanlagen in der Region. Das Unternehmen plant Anlagen, um sie dann von privaten Investoren finanzieren zu lassen.