Anfrage zum Plenum: Arbeitsschutzvorschriften bei OBI

Die Vorwürfe der Belegschaft eines unterfränkischen Obi-Marktes gegenüber ihrer Geschäftsführung haben mich zu einer Anfrage an die Bayerische Staatsregierung veranlasst. Am 14. Februar 2018 war unter der Überschrift „Obi-Angestellte rufen um Hilfe“ ein Artikel in der Mainpost erschienen, in der von Mobbing die Rede gewesen war. Ich wollte wissen, wie die Bayerische Staatsregierung die geschilderten möglichen Verletzungen der arbeits- und jugendschutzrechtlichen Vorschriften einschätzt. Die Antwort kann man hier lesen. Die zentrale Information ist, dass das zuständige Gewerbeaufsichtsamts zeitnah eine Überprüfung der Vorwürfe plant. Das bewerte ich positiv und werde demnächst auch nachfragen, welche Ergebnisse diese Überprüfung gebracht hat. Ein öffentlicher Hilferuf von Mitarbeitern, darunter auch aktuell Beschäftigten, ist schließlich das allerletzte Mittel, das den Betroffenen zur Verfügung steht und zeigt, wie ernst die Lage ist. Mir geht es nicht um Skandalisierung, sondern um Aufklärung und die Schaffung eines Bewusstseins für die Belastungen, die für Beschäftigte in vielen Bereichen durch zunehmenden Druck und der Verdichtung in der Arbeitswelt entstehen. Kommt dann noch ein belastendes Betriebsklima hinzu, wie in dem geschilderten Fall, ist es kaum noch möglich, die Situation ohne radikale Veränderungen in den Griff zu bekommen. Deswegen muss auf allen beteiligten Ebenen, also vom Betriebsrat über die Gewerkschaften, Arbeitgeberverbänden bis hin zu Kontrollbehörden und den politisch Handelnden alles getan werden, solche Situationen von vorneherein zu vermeiden, frühzeitig zu erkennen und abzustellen. Dazu brauchen wir v.a. handlungsfähige und gut ausgebildete starke Betriebsräte und Personalvertretungen und kurze Wege bei Gericht, Schlichtungsstellen und rasche Beratung bei den zuständigen Behörden. In ein gutes Betriebsklima zu investieren ist eine Investition, die den Menschen in der Arbeitswelt direkt zu Gute kommt, und zwar Mitarbeitern und Führungskräften, und letztlich auch den langfristigen Erfolg der Unternehmen mit sichert. Wer gerne zur Arbeit geht, ist motivierter, zufriedener und gesünder.

 

Weitere Infos:

Bericht der Main-Post am 14. Februar 2018.