Abflusswerte an unterfränkischen Flüssen

Im Lagebericht Niedrigwasser vom 4.1.2023 (Landesamt für Umwelt https://www.nid.bayern.de/ lage/archiv/185) steht über das Jahr 2022: “Mit Blick auf die Gewässerökologie muss das Jahr 2022 als Extremjahr angesehen werden. Prägend waren dabei insbesondere die geringen Niederschläge und die langanhaltenden niedrigen Abflüsse. Diese haben insbesondere in den kleinen Oberläufen zu einem Trockenfallen geführt. Periodisch niedrige Abflüsse und zeitweise sogar trockenfallende Bereiche in den Oberläufen sind ein natürliches Phänomen in unseren Fließgewässern. Zahlreiche dort vorkommende Gewässerorganismen sind in ihrer Lebensweise mit Überdauerungsformen, Lebensphasen außerhalb des Wassers, hoher Mobilität oder auch hohem Wiederbesiedlungspotential an diesen extremen Lebensraum angepasst. Werden Trockenjahre wie 2022 häufiger, müssen wir allerdings davon ausgehen, dass viele dieser Strategien auch an ihre Grenzen kommen und sich die Lebensgemeinschaften nicht vollständig regenerieren können. Im Jahr 2022 trockneten teilweise auch üblicherweise durchgehend wasserführende Bereiche von Fließgewässern aus. In einigen bayerischen Gewässern fielen dadurch auch Lebensräume seltener Arten wie Flussperlmuschel, Bachmuschel
oder Steinkrebs trocken. Auch bei Fischen ist die Situation mitunter prekär. Hier hängt
eine Wiederbesiedlung von der biologischen Durchgängigkeit ab, die in vielen betroffenen Fließgewässern nicht gegeben ist. Wir müssen davon ausgehen, dass durch diese temporären Lebensraumverluste die vorkommenden Lebensgemeinschaften nicht nur in räumlich und
zeitlich begrenztem Umfang beeinträchtigt werden, wie z.B. bei lokalen Fischsterben. Vielmehr können solche langanhaltenden und ausgedehnten Austrocknungen und Extremniedrigwässer möglicherweise dauerhafte Schäden in den Populationen und der Artenzusammensetzung unserer Fließgewässer hervorrufen.” Da sich Situationen wie im Jahr 2022 künftig durch die Klimaüberhitzung häufiger einfinden werden, muss die Resilienz unserer Fließgewässer dringend gestärkt werden. Wasserentnahmen oder Einleitungen von thermisch belastetem Brauchwasser bei kritischen Abflusssituationen müssen deshalb vermieden werden.

Vor diesem Hintergrund reichten meine Kollegen Patrick Friedl, Paul Knoblach und ich eine Schriftliche Anfrage an die Staatsregierung ein.