Clubgespräch des Familienbundes der Katholiken (FDK) Würzburg

Das Ziel ist ehrenwert, aber den Weg dorthin – das zeichnete sich schnell ab – würden Grüne und FDK anders beschreiten als die CSU. Ein gewinnbringender Austausch, und eine Fortsetzung kommt bestimmt!

Mit freundlicher Genehmigung von Michael Kroschewski, Diözesanvorsitzender des Familienbundes der Katholiken (FDK), Würzburg, lesen Sie hier einen Bericht des FDK:

Schulwegfreiheit für alle Schüler!
Clubgespräch mit Kerstin Celina

„Familien müssen stärker für Familiengerechtigkeit kämpfen!“ so lautete ein Rat, ja eine Aufforderung von Kerstin Celina, der familienpolitischen Sprecherin der Grünen Landtagsfraktion an die Verantwortlichen des Familienbundes beim traditionellen Clubgespräch des Verbandes.

Zwei Stunden lang hatte ein intensiver Austausch über bundes- und landespolitische Themen gedauert, persönliche Familienerfahrungen waren dabei nicht zu kurz gekommen.

Wahlrecht für alle!?

Das Gespräch drehte um das Landeserziehungsgeld, um die Kampagne des Familienbundes für mehr Familiengerechtigkeit in den Sozialversicherungen, um das G8 bzw. das G9. Dabei war man sich im Großen völlig einig: Die Rahmenbedingungen für Familien müssen passen, sonst gibt es keinen Ausweg aus der demographischen Misere. Einerseits hat allen Studien zufolge immer noch der Wunsch nach Familie hohe Priorität für junge Menschen – die gesellschaftliche und berufliche Realität bringt es dann aber doch mit sich, dass bei vielen dieser Wunsch letztendlich unerfüllt bleibt: Sollte man unter anderem erneut die Debatte über ein Wahlrecht auch für Kinder/ deren Eltern anstoßen, um so Familien mehr politisches Gewicht einzuräumen!?

Im Detail gab es durchaus auch einiges an Unterschieden, aber am Ende konnte Diözesanvorsitzender Michael Kroschewski doch drei gemeinsame Positionen formulieren: Zum ersten und sehr konkret: Schulwegkostenfreiheit muss künftig für alle Kinder gelten, auch nach der 10. Jahrgangsstufe!

Familienfreundliche Wirtschaft

Zweitens ist Familienfreundlichkeit nicht nur eine Frage staatlichen Handelns, sondern auch und gerade ein Auftrag an die Wirtschaft: Familien brauchen u.a. gerechte Bezahlung, familienfreundliche (Teilzeit)Arbeitszeiten, gute Bedingungen für die Rückkehr ins Erwerbsleben nach einer Unterbrechung aus Familiengründen! Wirtschaft muss familienfreundlich, nicht die Familien wirtschaftsfreundlich werden! Und zu guter Letzt stimmt Michael Kroschewski sehr gerne Frau Celina zu in ihrer Forderung nach dem „lauten Trommeln“ für mehr Gerechtigkeit und Wertschätzung gegenüber Familien.

In der teilweise persönlich geführten Diskussion war deutlich geworden, dass eine Berufstätigkeit beider Elternteile große Belastungen für die Familie mit sich bringen kann – insbesondere dann, wenn die Arbeitgeber sich als wenig flexibel erweisen. So war das Beispiel einer Familie mit mehreren Kindern im Gespräch vertreten, in der die Mutter als Bäckereifachverkäuferin und der Vater Vollzeit beschäftigt ist. Demgegenüber konnte die Abgeordnete Kerstin Celina berichten, dass ihre Arbeitswoche zwar oft 60 Stunden umfasse, sie aber viele Termine flexibel legen könne und auch die Möglichkeit nutze, von zuhause zu arbeiten und so für die Familie möglichst oft erreichbar zu sein.

Es war eine intensive und gute Debatte – und die Themen werden in den nächsten Jahren weiter verfolgt werden: Von Kerstin Celina in den Landtagsgremien, vom FDK in seiner Lobbytätigkeit für Familien.

Michael Kroschewski im Gespräch mit Kerstin Celina
Michael Kroschewski im Gespräch mit Kerstin Celina

In kleiner Runde traf ich mich mit dem Vorstand des FDK, um über familienpolitische Haltungen und Entscheidungen zu diskutieren. Themen waren – nach einem ersten Kennenlernen – die Familienpolitik in Berlin und die Ankündigung, Bayern zum “familienfreundlichsten Bundesland” zu machen.