Einsamkeit – Soziale Folgen der Corona-Krise III

Viele Menschen leiden unter Einsamkeit, allen voran Menschen in Wohneinrichtungen, Senior*innen und Alleinstehende. Studien zeigen, dass immer mehr Menschen von Einsamkeit betroffen sind. Das Gefühl der Einsamkeit kann auf die Dauer krank machen oder bereits bestehende (psychische) Erkrankungen noch verschärfen – Depressionen oder Angststörungen sind beispielsweise die Folge. Nicht zuletzt die Kontaktbeschränkungen in der Corona- Krise sind für diese Menschen besonders belastend. Neuesten Erkenntnissen zufolge leiden jedoch auch Kinder, Jugendliche und jüngere Menschen seit Beginn der Corona-Pandemie zunehmend unter Einsamkeit und sozialer Isolation. Die Bundesregierung weist darauf hin, dass Maßnahmen zur Bekämpfung von Einsamkeit und Isolation zuvorderst Aufgabe der Länder und der Kommunen sind.

Vor diesem Hintergrund stellen meine Kolleg:innen Katharina Schulze, Andreas Krahl und ich eine Schriftliche Anfrage an die Staatsregierung.

Die Antworten überraschen mich jedoch in einigen Punkten: so verweist die Staatsregierung etwa auf zwei Studien, laut denen die Corona-Maßnahmen kaum negative Auswirkungen auf die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen haben. Allerdings belegen neuere Studien, z.B. die COPSY-Studie, dass der Lockdown sehr wohl solche Auswirkungen hat. Auch scheint der Staatsregierung nicht bewusst zu sein, dass Angebote der Kinder- und Jugendhilfe (Jugendzentren etc) nach wie vor geschlossen sind! Zwar wird bestätigt, dass diese Angebote eine wichtige Rolle bei der Bewältigung der Pandemie für Kinder und Jugendliche spielen, aber tatsächliche Konsequenzen werden nicht daraus gezogen. Wir Grüne fordern aus genau diesen Gründen, dass Angebote der Kinder- und Jugendhilfe bei Öffnungsschritten priorisiert werden!