Die Gemeinden Großrinderfeld, Ortsteil Gerchsheim (Baden-Württemberg, Main-Tauber- Kreis) sowie Kist (Bayern, Landkreis Würzburg) verbindet die Staatstraße 578 (jenseits der Landesgrenze als L587). Entlang dieser Straße und zwischen den beiden Orten gibt es bisher keine Radverkehrsanlage.
Vor diesem Hintergrund reichte ich eine Schriftliche Anfrage bei der Staatsregierung ein.
Der Lückenschluss ist mittlerweile ein sehr gutes Beispiel dafür, wie riesig die Versäumnisse beim Thema Radwegebau der Bayerischen Staatsregierung sind – eben auch da, wo der Freistaat zuständig ist und nicht die Kommune! Denn die Trasse befindet sich außerhalb der bebauten Gemeindegebiete von Kist und Gerchsheim, so dass für die Planung und Umsetzung der Radwege der Freistaat Bayern zuständig ist.
Aktuell ist die Verkehrsdichte bereits bei über 6200 Kfz pro Tag – in absehbarer Zeit werden durch den Gipsabbau in der Altertheimer Mulde mindestens 160 Lkw pro Tag dazukommen.
Dieses Bild ist an einem Samstag, tagsüber, in den Pfingstferien entstanden. Wie es unter der Woche im Berufsverkehr, mit Kies-transportierendem Schwerlastverkehr ist, bei schlechten Lichtverhältnissen, kann man sich denken.
In der Antwort der Staatsregierung auf meine Anfrage wird deutlich, dass sie absolut gar keine Perspektive lässt, hier einen Radweg zu bekommen. Nach all den Jahren Diskussion um einen Radweg kommt aus der Antwort ungewöhnlich deutlich heraus: sie wird nicht tätig werden. Die von der Staatsregierung angedachte Variante ist vollkommen ungeeignet für Alltagsradeln und wird von niemandem sonst unterstützt und die Variante entlang der Staatstrasse lehnt die Staatsregierung ab, wohlwissend, dass die jetzige Situation sehr gefährlich ist für die Radler*innen und niemand zusätzliches dazu animiert wird, mit dem Rad statt mit dem Auto zu fahren. Die Staatsregierung packt auch die von ihr angedachte „Alternative“ nicht an, um – wenigstens der Form halber – die Situation für Radfahrer*innen, die bereit sind, lange Wege auf sich zu nehmen, zu entschärfen.