Mehr Tempo für den Ausbau barrierefreier Bahnhöfe

MdL Celina und Bundestagsdirektkandidat Armin Beck mahnen den zeitnahen barrierefreien Ausbau des Bahnhofs Karlstadt an

Der barrierefreie Ausbau der Bahnhöfe im Landkreis Main-Spessart gehe tröpfchenweise voran, kommentierte die GRÜNE Landtagsabgeordnete Kerstin Celina: „Das ist zwar prinzipiell erfreulich, denn steter Tropfen höhlt den Stein.“ Dennoch sei es unverständlich, dass es in den Fällen Burgsinn und Wiesthal keine barrierefreie Anbindung an das Zuwegenetz geben soll. Der barrierefreie Ausbau der Bahnhöfe in Main-Spessart werde innerhalb der nächsten fünf Jahre insgesamt jedoch deutlich vorankommen, sagte Celina, die sich dazu schriftlich an die Bahn gewandt habe. Demnach sei in Burgsinn zwar eine Aufhöhung der Bahnsteige, jedoch keine barrierefreie Anbindung vorgesehen; der voraussichtliche Baubeginn liege im Jahr 2025. In Gemünden (Main) werde der barrierefreie Ausbau voraussichtlich erst im Jahr 2024 beginnen, in Gräfendorf dagegen zeitnah im Jahr 2021. In Langenprozelten werde die noch ausstehende Aufhöhung des Bahnsteigs an Gleis 2 inklusive Rampe an das öffentliche Wegenetz in 2022 umgesetzt und in Obersinn beginne die Aufhöhung der Bahnsteige im Jahr 2024. Celina freut sich insbesondere darüber, dass am Bahnhof Partenstein schon 2022 der Bau eines Aufzuges an Gleis 2 vorgesehen sei, um beide Gleise abschließend barrierefrei anzubinden.  Auch am westlichsten Bahnhalt in Main-Spessart, in Wiesthal, sei eine Aufhöhung der Bahnsteige, jedoch keine barrierefreie Anbindung vorgesehen, hier liege der geplante Baubeginn jedoch erst im Jahr 2024.

Deutliche Kritik übte Celina an dem derzeitigen Stand der Planung für die Zuwege. Celina: „Es macht ja wirklich wenig Sinn, wenn die Fahrgäste zwar ggf. barrierefrei aussteigen können, aber ihnen die Verbindung bis auf die Zugangswege bzw. Straße versperrt bleiben.“ Dies sei nicht nur für Rollstuhlfahrer*innen, sondern auch für Fahrradtourist*innen als auch Personen mit Kinderwagen keine Lösung.

Der GRÜNE Bundestagsdirektkandidat für Main-Spessart, Armin Beck (Karlstadt), pflichtet der Abgeordneten bei: „Karlstadt ist trotz vieler Bemühungen und so mancher Versprechungen aus der Vergangenheit derzeit leider wieder nicht berücksichtigt worden. Offensichtlich werden zu wenige Bundesmittel für den Ausbau zur Verfügung gestellt.“ Er habe sich da mehr erhofft, sagte Beck, denn der Bahnhof in Karlstadt sei hochfrequentiert und noch dazu mit der Anbindung der Siedlungsgebiete an die Altstadt verknüpft. Hier müsse eine Perspektive eröffnet werden, die keinesfalls eine Verschiebung auf den „St.-Nimmerleinstag“ bedeuten dürfe, sagte Beck. „Die Lösung für Karlstadt wird nicht einfach sein, aber ich hoffe trotzdem noch, dass in Karlstadt mit dem Maßnahmenbeginn nicht bis weit nach 2030 gewartet werden muss.“ Derzeit befindet sich der Bahnhof im DB-Programm „Förderung der Attraktivität und Barrierefreiheit von Bahnhöfen“ (FABB2) ab 2027. Beck betont, dass es bei der Barrierefreiheit letztlich um die Attraktivität von Bus und Bahn gehe: „Ob Rollstuhlfahrer*innen, Senior*innen mit Rollatoren oder Familien mit Kleinkindern und Kinderwagen, die Barrierefreiheit ermöglicht vielen erst die alltägliche Nutzung von Bus und Bahn und muss daher zügiger vorangebracht werden.“ Der Karlstadter Stadt- und Kreisrat der GRÜNEN möchte sich daher im Bundestag für eine Umschichtung der Mittel vom Straßenbau zu Investitionen in einen attraktiven Öffentlichen Personennahverkehr, wie eben auch für barrierefreie Bahnhöfe, einsetzen.

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