Unter Führung der Landtagsabgeordneten der GRÜNEN, Kerstin Celina (Kürnach), nahmen Stadt-, Kreis- und Bezirksrätin Bärbel Imhof, Stadtrat Wolfgang Weis, der grün-rote Bürgermeisterkandidat Dr. Mario Paul (alle Lohr), und der persönliche Referent von MdL Celina, Gerhard Kraft (Laudenbach) teil. Im Zentrum des Gespräches standen der Ablauf in Sachen Aggregatebau und die Informationspolitik des Unternehmens Bosch Rexroth. MdL Celina stellte fest: „Da wurde das Betriebsverfassungsgesetz sehr weit ausgelegt, von einer rechtzeitigen Beteiligung der Arbeitnehmervertreter ist wohl kaum auszugehen.“ Sie sehe diesen Grundsatz durch die eilig anberaumte Sitzung letzte Woche, bei der anscheinend nur fertige Ergebnisse verkündet wurden, deshalb verletzt.
Man habe, so der stellvertretende Betriebsratsvorsitzende Thomas Nischalke, im Gespräch mit der Unternehmensleitung nach Stellschrauben gesucht und auch welche gefunden, um am Lohrer Standort die Wirtschaftlichkeit zu verbessern. Noch lägen aber nicht alle Fakten auf dem Tisch. Bürgermeisterkandidat Dr. Mario Paul beschäftigten die Auswirkungen, die eine Verlagerung auf den Standort und das Umfeld in Lohr haben würde. Denn die Schließung des Aggregatebaus hätte nicht nur bei Bosch Rexroth nachhaltige Auswirkungen, sondern berühre auch eine ganze Reihe von Zulieferfirmen oder Firmen die im Auftrag arbeiten. Nicht zuletzt hätte die Stadt auch Nachteile durch Wegzüge der betroffenen Belegschaft und damit dem Wegfall von Einkommenssteueranteilen und dem Rückgang der Wirtschafts- und Kaufkraft. „Wie könne die Politik konkret helfen“, fragte Paul weiter. Die Politik könne ihre Solidarität öffentlich bekunden und im Gespräch mit dem Betriebsrat und der Unternehmensführung bleiben. Deutlich wurde in der Unterredung auch, dass es wohl grundsätzliche strukturelle Probleme im Unternehmen gibt, die es aufzuarbeiten gelte.
MdL Celina, die sozial-, familien- und arbeitsmarktpoltische Sprecherin der GRÜNEN Landtagsfraktion ist, wies darauf hin, dass sie sich im Vorfeld auch um einen Gesprächstermin mit der Geschäftsleitung bemüht habe, aber auf einen unkonkreten Termin im kommenden Jahr vertröstet worden sei.
Wie kam es bei Bosch Rexroth zur Entscheidung, den Lohrer Aggregatebau zu schließen? Gibt es Möglichkeiten, die Arbeitsplätze in Lohr zu erhalten? Darüber sprachen Vertreter von Bündnis 90/DIE GRÜNEN am vergangenen Donnerstag mit dem stellvertretenden Betriebsratsvorsitzenden Thomas Nischalke und Betriebsrätin Lena Werner, die selbst im Aggregatebau tätig ist.