Zum einen geht es um die Grund- und Regelversorgung mit Krankenhäusern mit einer Erreichbarkeit innerhalb von 30 Minuten und zum anderen geht es um die Versorgung einer älterwerdenden Bevölkerung gerade im ländlichen Raum mit niedergelassenen Haus- und Fachärzten.
Noch haben wir in Unterfranken eine relativ gute Flächenabdeckung mit Krankenhäusern der Grund- und Regelversorgung in Unterfranken, auch in ländlichen Kreisen wie zum Beispiel in den Haßbergen mit den Haßberg-Kliniken und deren Standorten Haßfurt, Ebern und Hofheim und im Landkreis Main-Spessart mit dem Klinikum MSP und seinen Standorten Karlstadt, Lohr und Marktheidenfeld. zum Vor dem Hintergrund, dass über 50 Prozent der Bayerischen Kliniken rote oder tief rote Zahlen schreiben, ist allerdings auch in Unterfranken zu erwarten, dass die Anzahl der Klinikstandorte auf Dauer nicht gehalten werden kann. Dazu sind die äußeren Rahmenbedingungen wie z.B. die Tatsache der schlechteren Vergütung von Grund- und Regelleistungen und der nichtauskömmliche Ausgleich von Ausgabensteigerungen bei den Betriebs- und vor allem den Personalkosten, nicht geeignet, um Kliniken der Grund- und Regelversorgung wirtschaftlich zu führen. Das ginge nur mit einer deutlichen Leistungssteigerung und/oder wesentlich mehr Stückzahlen. Da aber die Vergütung von zusätzlichen Leistungen mit einem erheblichen Abschlag von 65 Prozent, für bisher drei Jahre (zukünftig sogar 5 Jahre) bestraft wird, ist auch damit keine schnelle Wirtschaftlichkeit erreichbar. Zudem geht die grundsätzliche Tendenz dahin, dass Qualitätsmerkmale auch an Stückzahlen geknüpft werden. Das führt oft zu der Irritation, Qualität sei nur über Stückzahlen zu erbringen.
Krankenhausplanung hat in einem Flächenstaat wie Bayern einen besonderen Stellenwert. Medizinische Versorgung darf sich nicht nur auf die Ballungsgebiete erstrecken, auch in ländlichen Regionen ist eine bedarfsgerechte Versorgung der Bevölkerung sicherzustellen. Die Verantwortlichen für die Krankenhausplanung stehen deshalb vor der Herausforderung, einerseits, eine qualitativ hochwertige und flächendeckende Versorgung zu gewährleisten und andererseits Fehlsteuerungen und unnötige Systemausweitungen zu vermeiden.
Wir GRÜNE meinen: Ohne vernünftige Krankenhausplanung unter Berücksichtigung der ambulanten Versorgung werden wir die Probleme in der Fläche nicht lösen. Wir brauchen dringend eine stärkere Vernetzung der ambulanten und stationären Versorgung. Die Kliniken werden nach derzeitigem Stand mehr Verantwortung in der ambulanten Versorgung übernehmen müssen. Das muss organisiert und auch entsprechende Vereinbarungen mit der KVB getroffen werden.
Womit ich bei der Problematik der niedergelassenen Ärzte wäre:
Ganz allgemein lässt sich sagen, dass die Versorgung mit niedergelassenen Haus- und Fachärzten auch in ländlichen Gebieten noch zufriedenstellend ist, auch wenn nicht mehr in jedem Dorf eine Praxis zu finden ist. Der Versorgungsgrad mit Hausärzten liegt in den meisten Landkreisen über 100 Prozent. Selbst bei den Ausnahmen wie z.B. Haßberge bei etwa 95 Prozent. Allerdings ist der Altersdurchschnitt der Ärzte in Unterfranken höher als im Landesdurchschnitt. Die Praxisnachfolgen werden in den kommenden Jahren immer schwieriger, da junge MedizinerInnen weniger aufs Land wollen.
In den kommenden Jahren werden nach den Zahlen der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns (KVB) viele Allgemeinmediziner im Freistaat altersbedingt ihre Praxen aufgeben. Jeder dritte Hausarzt in Bayern ist 60 Jahre oder älter. Hinzu kommt, dass nur etwa 10 Prozent der Ärzte ihre Weiterbildung in einem Fach absolvieren, das in eine hausärztliche Tätigkeit mündet.
Die Lage bei den Fachärzten ist je nach Fachbereich wesentlich differenzierter zu betrachten. Die Dichte, bis hin zur Überversorgung, ist in den zentralen Orten mit Krankenhäusern deutlich höher, als in der Fläche. Beispiel HNO: Stadt/Kreis Würzburg 156 Prozent, Kreis/Region Schweinfurt 134 Prozent und Landkreis Haßberge nur 76 Prozent. Beispiel (Quelle: alles KVB)
Die Lage bei den Fachärzten ist je nach Fachbereich wesentlich differenzierter zu betrachten. Die Dichte, bis hin zur Überversorgung, ist in den zentralen Orten mit Krankenhäusern deutlich höher, als in der Fläche. Beispiel HNO: Stadt/Kreis Würzburg 156 Prozent, Kreis/Region Schweinfurt 134 Prozent und Landkreis Haßberge nur 76 Prozent. Beispiel (Quelle: alles KVB)
Das von der Staatsregierung aufgelegte Förderprogramm zum Erhalt und zur Verbesserung der ärztlichen Versorgung auf dem Land, ist sinnvoll und muss noch forciert werden. Mit dem Programm werden zum Beispiel Hausärzte mit einer Anschubfinanzierung von bis zu 60.000 Euro unterstützt, die sich in Gemeinden mit nicht mehr als 20.000 Einwohnern niederlassen. Voraussetzung ist, dass es sich um nicht überversorgte Regionen handelt. Bislang wurden in Bayern 135 Niederlassungen und Filialen von Hausärzten gefördert. (Quelle: PM Ministerin Huml 18.04.15)
Heute war ich bei der AOK Schweinfurt zum Thema „Gesundheitliche Versorgung im ländlichen Raum“ eingeladen. Die flächendeckende medizinische Grundversorgung der Bevölkerung im ländlichen Raum ist angesichts der demografischen Entwicklung eine große Herausforderung: