GRÜNE zu Besuch auf dem Simonshof
Als eine Einrichtung, „die ihresgleichen sucht, aber nicht findet“ bezeichnete die GRÜNE Landtagsabgeordnete Kerstin Celina den „Simonshof“ bei ihrem Besuch in Bastheim in der Rhön, denn es bräuchte, so sagte sie, mehr Einrichtungen wie diese, die Menschen in besonderen Lebenslagen einen Wohnort mit Perspektive bietet. Die Menschen, die auf dem Heimathof Simonshof leben, haben viel erlebt, sie sind aus den unterschiedlichsten Gründen an irgendeinem Punkt gestrauchelt und gescheitert und haben ihre Wohnung verloren. „Mit dem Verlust der eigenen vier Wände ist aber viel mehr verbunden: für die Betroffenen bedeutet das meistens der komplette Bruch mit dem bisherigen Leben, der Familie, den Freunden, den Arbeitskollegen“ erklärte Stefan Gerhard, der stellvertretende Einrichtungsleiter vom Heimathof Simonshof. Was das für die Betroffenen bedeutet, könne ein Außenstehender kaum ermessen, erläuterte er.
Die sozialpolitische Sprecherin der GRÜNEN im Bayerischen Landtag, interessierte sich besonders dafür, wie es gelingen kann, Menschen mit langjährigen psychischen Erkrankungen und ggf. Abhängigkeit von Alkohol oder Drogen wieder eine Perspektive zu geben. „Es geht darum, den Menschen mit Respekt und auf Augenhöhe zu begegnen, und nicht zu fragen, warum sie alleine nicht mehr zurechtkommen, sondern sie zu akzeptieren wie sie sind und gleichzeitig Regeln zu finden, die allen hier ein Zusammenleben zu ermöglichen“ meinte Bernhard Christoph, Fachbereichsleiter für Gefährdetenhilfe im Caritasverband für die Diözese Würzburg, in dessen Trägerschaft der Heimathof Simonshof steht, den Besucherinnen und Besuchern. Zu diesen gehörten auch die GRÜNEN Bezirksrätinnen Klara May aus Junkershausen und Christina Feiler aus Veitshöchheim, sowie die Kreisrätin Birgit Reder-Zirkelbach und der Kreisrat Eberhard Räder sowie Monique Trautmann, Mitglied des Kreisvorstandes der GRÜNEN in Rhön-Grabfeld. „An dieser Einrichtung begeistert mich, dass die Menschen unabhängig von ihrer Vorgeschichte nicht in Schubladen gesteckt werden, und dass man hier daran glaubt, dass sie es wieder schaffen, ihr Leben in die eigene Hand zu nehmen und sie dabei unterstützt“ lobte Feiler, die als stellvertretende Behindertenbeauftragte des Bezirks Unterfranken oft mit Menschen zusammenarbeitet, die „ein schweres Schicksal hinter sich und manchmal auch noch vor sich haben“. Für ihre Bezirkstagskollegin Klara May, die selbst einen Biohof mit Direktvermarktung betreibt, lag der Kontakt der Bewohner mit der Natur und Landwirtschaft im Fokus. „Bis in die 1990er Jahre hatten waren die Bewohner bei der Bewirtschaftung der landwirtschaftlichen Flächen im Rahmen der tagesstrukturierenden Beschäftigung noch eingesetzt“ erklärte Gerhard. Wer heute noch Kraft daraus ziehe, in der Natur und mit Pflanzen zu arbeiten, dem werde hier die Möglichkeit geboten, fügte er hinzu und zeigte der Besuchergruppe einen Raum, in dem eine große Anzahl wunderschöner Topfpflanzen in allen Größen stand. „Die züchtet und pflegt einer unserer Bewohner mit großer Leidenschaft und viel Fachwissen“ erläuterte er. Wichtig sei es herauszufinden, was jemand könne, und daran anzuknüpfen. Viele Fertigkeiten hätten die Menschen als Kinder und Jugendliche in der Nachkriegszeit erlernt – da musste man kreativ sein, um unter widrigsten Umständen zu überleben.
Für Celina ist es die Vielfältigkeit, die den besonderen Flair des Heimathof Simonshof ausmacht: „Egal, ob es Menschen sind, die an ihrer Rückkehr in ein eigenständiges Leben arbeiten oder Menschen, die das nicht mehr können, oder ob es Menschen sind, die auf ihrer Wanderschaft vorübergehend eine Unterkunft brauchen, der Simonshof ist für alle da“ lobte die Abgeordnete abschliessend.