Pressemitteilung: Erst nachpflanzen, dann an Parkplätze auf der Pfarrwiese denken

Im Streit um die Streuobstbäume auf der Pfarrwiese in Estenfeld, die Parkplätzen weichen sollen, hat die aus Estenfeld stammende Landtagsabgeordnete der GRÜNEN, Kerstin Celina, sich zu Wort gemeldet.

Mit einer Anfrage an die Bayerische Staatsregierung hat die Abgeordnete prüfen lassen, welche konkreten Ergebnisse die vorgeschriebene artenschutzrechtliche Prüfung auf der Pfarrwiese hatte und ob aus dieser Sicht heraus Bedenken in Bezug auf die geplante Fällung von Streuobstbäumen der bestehen. Die Antwort der Staatsregierung zeige, so Celina, dass die Gemeinde Estenfeld die notwendigen Genehmigungen erhalten habe, um die Streuobstbäume zu fällen und auf dieser Fläche Parkplätze zu bauen. „Die derzeitige Diskussion im Ort zeigt aber auch, dass die Entscheidung, mehr Parkplätze und weniger Bäume im Ortskern zu haben, vielleicht noch einmal überdacht und offen im Ort diskutiert werden sollte“, schlägt die Abgeordnete vor.

Sharepic: "Streuobstwiesen statt Parkplätze"
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Für Celina ist über die artenschutzrechtliche Prüfung hinaus aber noch ein weiterer Punkt relevant:  „Wir haben im Landkreis Würzburg in den letzten Jahren schmerzlich erleben müssen, wie sehr selbst bis vor wenigen Jahren kerngesunde Bäume unter der Trockenheit leiden und absterben, und wie hilflos wir alle sind. Die extreme Trockenheit in dieser Region, gerade bei uns im Landkreis, wirkt sich aber natürlich nicht nur auf die bereits bestehenden Bäume aus, sondern erschwert Neuanpflanzungen immens“. Und genau hier, so die Landtagsabgeordnete, sei ein neues Denken nötig: „Können wir den Wert der jetzt dort stehenden Streuobstbäume tatsächlich auf absehbare Zeit durch nach der Baumaßnahme erfolgende Ersatzpflanzungen kompensieren?“ fragt sie, und verweist auf die massiven Warnungen der hiesigen Forstfachleute, dass wir uns im Landkreis Würzburg in einem absoluten Klima-Hotspot befinden. „Gerade hier können wir derzeit doch froh sein über jeden Baum, der die Trockenheit erträgt. Bäume ohne Not zu fällen sollte man sich daher sehr gut überlegen: auch wenn die rechtlichen Genehmigungen bestehen, ist es im konkreten Fall vielleicht doch nicht sinnvoll, eingewachsene Bäume auf einer Wiese zu fällen, um eine Fläche für Parkplätze zu betonieren. Ob die neu angepflanzten Bäume auf einer versiegelten Parkfläche in diesen trockenen Jahren wachsen können, wenn Niederschläge nicht in der Wiese versickern können, sondern über Beton abgeleitet werden in die Kanalisation, halte ich für fraglich“ kommentiert die Abgeordnete.

Celina bringt deshalb einen neuen Vorschlag in die Estenfelder Diskussion ein:  statt den vor ein paar Jahren gefassten Beschluss sofort umzusetzen, könnte die Gemeinde auch erst an anderer Stelle im Ort Ersatzpflanzungen machen und begrünen; in einigen Jahren könnte man die Streuobstbaumwiese immer noch zu Parkplätzen machen, wenn dann der Wunsch noch besteht. „Einmal gefällte Bäume kann man nicht zurückholen. Die Streuobstbäume würden außerdem nach der jetzigen Planung nicht durch Streuobstbäume ersetzt werden, das ist dann unwiederbringlich verloren“, fasst die Abgeordnete zusammen.

Die Antwort der Staatsregierung zeigt, dass die Gemeinde Estenfeld die notwendigen Genehmigungen erhalten hat, um die Streuobstbäume zu fällen und auf dieser Fläche Parkplätze zu bauen. Die derzeitige Diskussion im Ort zeigt aber auch, dass die Entscheidung, mehr Parkplätze und weniger Bäume im Ortskern zu haben, vielleicht noch einmal überdacht und offen im Ort diskutiert werden sollte.

Wir haben im Landkreis Würzburg in den letzten Jahren schmerzlich erleben müssen, wie sehr selbst bis vor wenigen Jahren kerngesunde Bäume unter der Trockenheit leiden und absterben, und wie hilflos wir alle sind. Die extreme Trockenheit in dieser Region, gerade bei uns im Landkreis, wirkt sich aber natürlich nicht nur auf die bereits bestehenden Bäume aus, sondern erschwert Neuanpflanzungen immens. Und genau das ist doch der Knackpunkt: Kann der Wert der jetzt dort stehenden Streuobstbäume tatsächlich auf absehbare Zeit durch Ersatzpflanzungen kompensiert werden? Im Landkreis Würzburg können wir derzeit doch froh sein über jeden Baum, der die Trockenheit erträgt. Bäume ohne Not zu fällen sollte man sich daher sehr gut überlegen: auch wenn die rechtlichen Genehmigungen bestehen, ist es im konkreten Fall vielleicht doch nicht klug, eingewachsene Bäume auf einer Wiese zu fällen, um eine Fläche für Parkplätze zu betonieren. Ob die neu angepflanzten Bäume auf einer versiegelten Parkfläche in diesen trockenen Jahren wachsen können, wenn Niederschläge nicht in der Wiese versickern können, sondern über Beton abgeleitet werden in die Kanalisation, ist fraglich.

Statt den vor ein paar Jahren gefassten Beschluss sofort umzusetzen, könnte die Gemeinde auch erst an anderer Stelle im Ort Ersatzpflanzungen machen und begrünen; in einigen Jahren könnte man die Streuobstbaumwiese immer noch zu Parkplätzen machen, wenn dann der Wunsch noch besteht. Einmal gefällte Bäume kann man nicht zurückholen. Die Streuobstbäume würden außerdem nach der jetzigen Planung nicht durch Streuobstbäume ersetzt werden, das ist dann unwiederbringlich verloren.

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