Pressemitteilung: GRÜNE Delegation besuchte Würzburger Tropeninstitut

Die Landtagsabgeordnete Kerstin Celina besuchte mit ihrem Mitarbeiter Gerhard Kraft, Stadtrat Patrick Friedl, Anja Baier, Maximilian Bender und Yatin Shah die Tropenmedizinische Abteilung am Klinikum Würzburg Mitte gGmbH, um sich über die Themen „Global Health“ und die medizinische Betreuung von Flüchtlingen in den Würzburger Gemeinschaftsunterkünften zu informieren. Abteilungsleiter Prof. Dr. August Stich und die Mitarbeiter*innen Christine Wegener und Andre Spiegel gaben direkt Auskunft.

Globale Gesundheit

Das Thema globale Gesundheit (Global Health) nahm im Gespräch breiten Raum ein. Weltweit stellen Infektionskrankheiten noch immer die häufigste Todesursache dar. Da sich immer mehr Staaten wie z.B. die USA aus der Finanzierung von Gesundheitsprogrammen und Vor-Ort-Lösungen zurückziehen, müsse Deutschland zukünftig mehr Verantwortung im Bereich globale Gesundheit übernehmen, so Prof. Dr. Stich. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) müsse dringend wieder zu einer effizienten Institution aufgebaut werden. Diese Notwendigkeit habe sich zuletzt eindrücklich bei der Ebola-Epidemie gezeigt. Zukünftig müssten die medizinischen Fakultäten deutschlandweit mehr in Forschung im Bereich Global Health sowie armutsassoziierter und vernachlässigter Krankheiten investieren. Der Aus- und Weiterbildung von Studierenden, Forscher*innen und Ärzt*innen durch Global Health-Lehrangebote, Incoming- und Outgoing-Austauschprogrammen mit betroffenen Ländern müsse mehr Aufmerksamkeit gewidmet werden, fordert Prof. Stich. In einem aktuellen deutschlandweiten „Global Health Hochschulranking“ nimmt die Universität Würzburg hinter Heidelberg den zweiten Platz ein. 

Partnerschaftsmodelle in aller Welt

Die Tropenmedizinische Abteilung unterhält viele direkte Partnerschaftsmodelle. Eines davon ist das Projekt Schistosomiasis in Mwanza in Tansania. Die grüne Landtagsabgeordnete konnte dieses beeindruckende Projekt erst im vergangenen Jahr unmittelbar in Augenschein nehmen und war begeistert.

Um sich selbst ein Bild von der Situation in Tansania zu machen und wenigstens einige der Projektpartnerschaften vor Ort anzuschauen, begleitete Kerstin Celina deshalb im Mai 2017 Mitarbeiter des Missionsärztlichen Instituts in Würzburg, Frau Dr. Christa Kasang und Herrn Dr. Andreas Müller nach Mwanza, eine Stadt mit 225.000 Einwohnern am südlichen Ende des Viktoriasees. Die Zusammenarbeit zwischen dem Missionsärztlichen Institut in Würzburg und den Projektpartnern in Tansania umfasst die Bereiche Bildung, Gesundheitsvorsorge und Medizin.

Ziel der Fahrt nach Mwanza war es, Gesundheitsprojekte zu besuchen: Lepra, HIV bei Jugendlichen und Schistosomiasis. Vor allem letztere ist eine rund um den Viktoriasee sehr häufig auftretende Krankheit, die über Fäkalien und kontaminiertes Wasser übertragen wird. Die Larven kleiner Würmer, die an den Oberflächen von Binnengewässern wie dem Viktoriasee leben, dringen durch die Haut bis zu den inneren Organen vor und entwickeln sich dort weiter bis über die menschlichen Ausscheidungen weitere Wurmeier ausgeschieden werden. 

Medizin für Flüchtlinge

Die Missioklinik der Klinikum Würzburg Mitte gGmbh unterhält in den Würzburger Gemeinschaftsunterkünften Außenstellen. Dort werde das Würzburger Modell angewandt, welches sicherstellt, dass tagsüber immer eine ausgebildete medizinische Fachkraft vor Ort ist. Sie versorgt die Menschen unmittelbar oder schickt sie zur weiteren Behandlung und bereitet die regelmäßig von Fachärzten abgehaltenen Sprechstunden vor. Dieses niederschwellige Angebot werde sehr gut angenommen. Die Landtagsabgeordnete Kerstin Celina hält das Würzburger Modell für beispielhaft und fordert, dass dieses auch in anderen Einrichtungen im Freistaat Anwendung findet. „Es ist erfreulich, dass diese vorbildliche medizinische Versorgung durch das Missio endlich dauerhaft in Würzburg gesichert ist.“ Jetzt gelte es dieses Würzburger Modell zum unterfränkischen und bayerischen Standard zu machen. Offensichtlich blockiere hier die Staatsregierung, weil sie fürchtet, dass dies ihrer Abschreckungspolitik abträglich sein könnte. Celina: „Ein Armutszeugnis für ein christlich geprägtes Land und eine Regierungspartei, die das Christliche im Namen trägt.“ Humaner Umgang mit Geflüchteten sieht anderes aus. Die GRÜNEN lehnen nach wie vor Abschiebezentren, wie sie CDU/CSU und SPD vor haben ab und fordern dringend Veränderungen hin zu einer gelingenden Integration. MdL Celina: „Es ist unmenschlich Flüchtlinge über Monate und Jahre ohne ausreichende medizinische Betreuung unterbringen zu wollen.“

Auf dem Foto von links nach rechts: Patrick Friedl; Anja Baier; Kerstin Celina; Prof. Dr. Stich; Yatin Shah; Andre Spiegel.
Auf dem Foto von links nach rechts: Patrick Friedl; Anja Baier; Gerhard Kraft; Kerstin Celina; Prof. Dr. Stich; Yatin Shah; Andre Spiegel.