Pressemitteilung: Landtagsabgeordnete Kerstin Celina im Austausch mit der Lohrer Feuerwehr

Auf dem Foto von links nach rechts: Clemens Kracht, Kommandant FF Lohr a.Main und Stadtrat; Andreas Schmitt, Kreisbrandmeister; Thomas Nischalke, Kommandant der FF Lohr-Steinbach und Stadtrat; Kerstin Celina, MdL; Michael Imhof; Bärbel Imhof, Stadt-, Kreis- und Bezirksrätin; Gerhard Kraft, Referent von MdL Kerstin Celina; Dr. Mario Paul, 1. Bürgermeister; Gerold Wandera, Stadtrat

Zu einem Informationsaustausch traf sich die grüne Landtagsabgeordnete Kerstin Celina und eine Delegation der GRÜNEN aus Lohr mit der Führung der Freiwilligen Feuerwehr Lohr a. Main.

Celina, die selbst bei der Feuerwehr in Kürnach aktiv ist, wollte erfahren wo der Stützpunktfeuerwehr der Schuh drückt.Federführender Kommandant Clemens Kracht gab einen Überblick zur Leistungsfähigkeit der Lohrer Feuerwehren und berichtete anhand einer Kurzpräsentation zum Feuerwehrbedarfsplan der Stadt Lohr a. Main, der in einer Arbeitsgruppe gemeinsam mit den Feuerwehren, der Verwaltung und dem Stadtrat entwickelt wird. Kracht verwies darauf, dass die Feuerwehren inzwischen ein viel breiteres Einsatzspektrum abdecken müssen als früher und die Zahl der Einsätze in den letzten Jahren signifikant gestiegen sei. Mit den gestiegenen Anforderungen an die Feuerwehreinsatzkräfte stiegen auch die Anforderungen an deren fachliche Kenntnisse und materielle Ausstattung. “Ich bin froh, dass sich nach wie vor junge Menschen für den aktiven Dienst bei der Feuerwehr bereit erklären” stellte Celina fest und ergänzte: “Das, was man bei der Feuerwehr lernt, geht weit über das Fachwissen hinaus und bringt einen im eigenen Berufsleben weiter: „Feuerwehrler“ haben einen Blick für das Wesentliche, arbeiten schnell und zuverlässig im Team, und müssen sich jedes Mal auf neue Situationen einstellen”.

Thematisiert wurde auch der seit der Wiedervereinigung vollzogene Rückzug des Bundes aus der Katastrophenvorsorge. Hier klafft inzwischen ein großes Loch an Hilfskräften und Material, das die Kommunen mit ihren Freiwilligen Feuerwehren füllen sollen. “Wir helfen gerne”, sagte Kracht, “aber wenn wir anderswo aushelfen, geht dies natürlich auch auf Kosten unserer Einsatzfähigkeit vor Ort”. Gerade bei einer freiwilligen Feuerwehr sind Einsätze, bei denen viele Kräfte gebraucht werden, tagsüber nicht mehr so leicht zu besetzen”.

Ein großes Risiko für die Hilfskräfte stellen laut Kreisbrandmeister Andreas Schmitt, Unfälle mit so genannten Stückguttransporten dar. Hier werden meist in Kleintransportern, Waren aus dem Gefahrgutbereich (in Kleinstmengen) bundesweit transportiert und sind von außen, laut derzeitiger Gesetzeslage, nicht als Gefahrguttransport erkennbar (Kennzeichnung entfällt). Dies stelle die Einsatzkräfte vor Ort immer wieder vor neue Herausforderungen. Denn auch geringe Mengen an Chemikalien oder radioaktiven Stoffen seien bei einem Unfall für die Einsatzkräfte oder die Bevölkerung gefährlich. Hier wäre es gut, wenn der Gesetzgeber nachbessern würde, waren sich Celina und die Feuerwehrvertreter einig.

Dem ebenfalls anwesenden ersten Bürgermeister Dr. Mario Paul war es ein Anliegen, der Abgeordneten zu signalisieren, dass der Freistaat die freiwilligen Feuerwehren in Sachen Ausstattung und Neubau von Gerätehäusern gut unterstütze, aber bei der Ausbildung noch zu wenig Mittel zur Verfügung gestellt würden. Die Ausbildung und Weiterqualifikation müssten die Kommunen bezahlen. Es brauche auch Anreiz-Modelle für die Personalgewinnung bis hin zu Finanzierung von hauptamtlichem Personal.

Ein weiteres Thema waren die derzeit im Landtag diskutierten Anpassungen im Bayerischen Feuerwehrgesetz. Mit dem Landesfeuerwehrverband bestehe hier im wesentlichen Einigkeit, erläuterte Celina. Aus ihrer Praxiserfahrung in der Region wiesen die Feuerwehrkräfte auf weitere Punkte hin, die politisch diskutiert werden sollten, z. B. müsse die Feuerwehr vor Ort die Einhaltung einer bestimmten zeitlichen Hilfsfrist gewährleisten, die ab der Entgegennahme des Notrufs in der Leitstelle laufe, obwohl die Feuerwehr selbst diese erste Zeitspanne bis zur eigenen Alarmierung gar nicht beeinflussen könne.

Zudem sollte eine Präzisierung des Feuerwehrgesetzes (VollzBekBayFwG 1.2), wie bereits in einigen anderen Bundesländern durchgeführt, in Richtung der vorgeschriebenen Hilfsfrist erfolgen. Diese bezieht sich auf “grundsätzlich jede an einer Straße gelegene Einsatzstelle”, was im ländlichen Raum in der Praxis nicht umgesetzt werden kann. Schließlich gelten auch Waldwege als Straßen, was die Problematik eindeutig ersichtlich macht. Hier sollte der Text auf “grundsätzlich jede an einer bebauten Straße gelegene Einsatzstelle” (oder ähnlich) präzisiert werden.

Celina bedankte sich für das informative Gespräch und sagte zu, dass sie das Thema Feuerwehr im Landtag auch weiterhin  im Auge behalten werde.

Auf dem Foto von links nach rechts: Clemens Kracht, Kommandant FF Lohr a.Main und Stadtrat; Andreas Schmitt, Kreisbrandmeister; Thomas Nischalke, Kommandant der FF Lohr-Steinbach und Stadtrat; Kerstin Celina, MdL; Michael Imhof; Bärbel Imhof, Stadt-, Kreis- und Bezirksrätin; Gerhard Kraft, Referent von MdL Kerstin Celina; Dr. Mario Paul, 1. Bürgermeister; Gerold Wandera, Stadtrat
Auf dem Foto von links nach rechts: Clemens Kracht, Kommandant FF Lohr a.Main und Stadtrat; Andreas Schmitt, Kreisbrandmeister; Thomas Nischalke, Kommandant der FF Lohr-Steinbach und Stadtrat; Kerstin Celina, MdL; Michael Imhof; Bärbel Imhof, Stadt-, Kreis- und Bezirksrätin; Gerhard Kraft, Referent von MdL Kerstin Celina; Dr. Mario Paul, 1. Bürgermeister; Gerold Wandera, Stadtrat