Pressemitteilung: MdL Celina und Gehring besuchen Hensel Fahrzeugbau in Waldbrunn

„Die Firma Hensel Fahrzeugbau in Waldbrunn ist bestens für die Zukunft aufgestellt“ lobten Kerstin Celina, sozial- und arbeitsmarktpolitische Sprecherin der GRÜNEN im Bayerischen Landtag, und ihr Kollege, der bildungspolitische Sprecher der GRÜNEN, MdL Thomas Gehring, nach einem ausführlichen Betriebsbesuch. Gehring war im Rahmen einer Tour durch Bayern aus dem Allgäu angereist, um sich vorbildliche Ausbildungsbetriebe anzusehen und mit ihnen und Berufsschulen in ganz Bayern ins Gespräch zu kommen. Bei der Firma Hensel Fahrzeugbau haben inzwischen über 60 jungen Menschen eine Ausbildung absolviert, einige waren in ihrem Fach auch Bundes- oder Landessieger. Den Grund für die Erfolge sieht Celina, die vor ihrer Landtagstätigkeit selbst beruflich in der Personalauswahl und – betreuung tätig war, vor allem in der vertrauensvollen Zusammenarbeit und der sorgfältigen, wenn nötig individuellen Betreuung der Azubis. „Für einen mittelständischen Betrieb mit 70 Beschäftigten ist das eine starke Leistung, insbesondere wenn man die nicht immer ganz einfachen Rahmenbedingungen mit einbezieht, z.B. das Pendeln zwischen Waldbrunn und dem Berufsschulstandort kann abhängig vom Wohnort der Auszubildenden anstrengend sein.“ Die meisten der derzeit 16 Auszubildenden der Firma kommen aus der näheren Umgebung, erzählt Ines Hensel, die Geschäftsführerin, zwei haben vor wenigen Tagen erfolgreich ihre Abschlussprüfung gemacht. Die Gründe für den Erfolg sieht sie auch in dem individuellen Betriebsunterricht, den die Azubis Freitags je nach Bedarf bekommen. „Und natürlich versuchen wir unsere jungen Mitarbeiter schon vor der Ausbildung gut kennenzulernen“, sagte sie, und fügte hinzu „Die Zeugnisse sagen nicht viel aus. Uns ist es erst einmal egal, ob jemand Abitur hat oder eine Förderschule besuchte, wichtig ist der Mensch hinter dem Zeugnis. Wir machen Projekttage und Praktika, und dann sehen wir, wer motiviert ist und sich eignet“. Auch die Zusammenarbeit mit dem St. Josefstift und den Mainfränkischen Werkstätten klappe gut: „Wir freuen uns über Mitarbeiter aus beiden Einrichtungen, die wir hier beschäftigen können, sie gehören hier selbstverständlich dazu“.

MdL Gehring stellte fest, dass sich trotz intensiver Werbemaßnahmen der Unternehmen immer weniger Jugendliche für eine Ausbildung entscheiden. „Zudem verändern sich viele Berufsbilder, sind völlig neue Qualifikationen gefragt, und zwar von denen, die ausgebildet werden, als auch von den Ausbildern“. Für den Erfolg einer Ausbildung sei mehr denn je ein „pädagogisches Händchen“ notwendig, Auszubildende müssen sich ins Team eingliedern und Kommunikation und klare Abläufe sind enorm wichtig für das reibungslose miteinander, und das gelingt hier offensichtlich sehr gut“ erläuterte er.

Der ausführliche Gesprächstermin bot der Unternehmerin aber auch die Möglichkeit, Kritik an Gesetzen und Regularien zu üben, die sie als „praxisfern“ titulierte. Dazu gehören sowohl starre Regelungen des Elternzeitgesetzes, als auch die Unübersichtlichkeit bayerischer Förderprogramme mit teilweise praxisfremden Regelungen: „warum soll ich z.B. ein Modell, das ich für meinen Betrieb entwickelt habe und für das ich eine Förderung beantragen möchte, in einem anderen Betrieb erst testen lassen, bevor ich es bei mir selbst installieren konnte?“, fragte sie die Abgeordneten. Auch das Thema Ausbildung von Flüchtlingen bot – wie bei fast jedem Betriebsbesuch, den Gehring im Rahmen seiner Berufsbildungstour gemacht hatte – Anlass zu Beschwerden: „wie sollen wir jemanden auf eine Ausbildung vorbereiten, wenn wir nicht wissen, ob der Flüchtling hier bleiben darf? Oder warum dürfen Flüchtlinge nicht eine Berufsschule in Baden Württemberg oder Hessen besuchen, auch wenn es sich um die nächstgelegene handelt?“ gab sie den Abgeordneten einige Aufgaben mit auf den Weg.

Auf dem Foto von links nach rechts zu sehen: Fred Stahl, Kreisrat; Kerstin Celina, MdL; Thomas Gehring, MdL und Ines Hensel, Geschäftsführerin.
Auf dem Foto von links nach rechts zu sehen: Fred Stahl, Kreisrat; Kerstin Celina, MdL; Thomas Gehring, MdL und Ines Hensel, Geschäftsführerin.