Psychische Gesundheit geht uns alle an!

Grüne im Gespräch mit Dominique de Marné, 27. Juni 2023, Würzburg

Am 27.06.2023 habe ich als Sprecherin für Sozialpolitik, psychische Gesundheit und Inklusion der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im Bayerischen Landtag zur Letzten von insgesamt vier Fraktionsveranstaltungen zum Thema „Psychische Gesundheit“ in die Barockhäuser in Würzburg eingeladen. Mit dabei war diesmal auch Patrick Friedl, MdL, direkt gewählter GRÜNER Landtagsabgeordneter für den Stimmkreis Würzburg-Stadt. Außerdem durfte ich auch diesmal Autorin, Mental Health Advocate, Erfahrungsexpertin und Gründerin der Mental Health Crowd Dominique de Marné bei uns begrüßen. Mit ihrer Mental Health Crowd bietet sie eine Plattform, die sich dem Thema mentale Gesundheit widmet.

Das Krisennetzwerk Unterfranken

Christina Feiler und Kerstin Celina. Fotografin: Patricia Varesano.

An der Podiumsdiskussion teilgenommen hat auch Christina Feiler, Bezirksrätin aus Unterfranken. Sie weist darauf hin, dass primär dem Bezirk die Aufgabe obliegt, psychische Gesundheit zu fördern.

Deshalb gibt es seit dem 01.03.2021 das Krisennetzwerk Unterfranken. Dieses ist 24 Stunden, sieben Tage die Woche kostenlos erreichbar. Es handelt sich dabei um ein Angebot, welches Betroffene unterstützten soll. Dabei ist telefonische Beratung der erste Schritt, aber es gibt auch mobile Teams. Außerdem wird eng mit der Polizei zusammengearbeitet, um Zwangseinweisungen in die Psychiatrie zu vermeiden. Das Netzwerk soll helfen, psychische Gesundheit aus dem Tabubereich zu holen und zeigen, dass Menschen gesund werden und aus der Krise herausfinden können.

Psychische Gesundheit sichtbar machen

Dominique de Marné. Fotografin: Patricia Varesano.

Dominique de Marné hat es sich zur Aufgabe gemacht, über psychische Gesundheit aufzuklären. Jeder Mensch hat eine mentale Gesundheit und sollte auf diese achten, auch wenn er nicht psychisch erkrankt ist. Viele Menschen haben persönlich oder in ihrem Umfeld einen Bezug zu psychischer Gesundheit. Sobald eine Person anfängt über mentale Gesundheit zu reden, trauen sich auch andere Menschen. Deshalb ist es wichtig, das Thema aus dem Tabubereich zu holen und ihm mehr Aufmerksamkeit zu schenken.

Aufgrund der Corona-Pandemie haben viele Ängste in der Bevölkerung zugenommen. Seitdem ist das Thema in Politik, Wissenschaft und Gesellschaft verstärkt präsent. Trotzdem fehlt es an Behandlungs- und Therapieplätzen, die Präventionsarbeit muss weiter ausgebaut werden.

Patrick Friedl, MdL, machte als früherer Ehe- und Familienberater darauf aufmerksam, dass eine Trennung oder Scheidung für alle Parteien eine Situation mit hoher psychischer Belastung darstellt. Er forderte dringend mehr Therapie- und Beratungsplätze für Betroffene. Desto früher Hilfe erbracht werden kann, desto besser sind die Aussichten auf Erfolg.

Kurz: Prävention von psychischen Erkrankungen, Förderung von Achtsamkeit und Solidarität (sog. Awareness-Bildung) und den Aufbau von psychischer Gesundheitskompetenz gilt es zu stärken – sei es in der Schule, in der Arbeit oder in der Familie.

Mentale Gesundheit im Arbeitsleben

Psychische Gesundheit wird im Arbeitsalltag von Unternehmen ein immer wichtigeres Thema. Als Sprecherin für Psychische Gesundheit sage ich dazu: „Kaum ein*e Arbeitnehmer*in ist die ganze Berufslaufbahn über fit. Führungskräfte sind dazu aufgerufen, entsprechende Rahmenbedingungen und ein gutes Arbeitsumfeld zu schaffen. Dafür braucht es Regelungen und finanzielle Mittel. Daran möchte ich arbeiten, denn erst dann kann die psychische Belastung reduziert werden.“ Psychische Gesundheit in Unternehmen muss präventiv gestärkt werden, damit es gar nicht erst zu Fällen der Frühverrentung kommt. Mit psychischen Problemen sollte am Arbeitsplatz genauso umgegangen werden wie mit Physischen.

„Mehr und mehr Arbeitgeber verstehen, wie wichtig mentale Gesundheit ist. Dass diese Entwicklung weitergeht, ist unser Ziel“, so Dominique de Marné.


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