Mit Blick auf den Kosovo stellte ich fest: „Die Bürger haben kein Vertrauen mehr in die Politiker in einem Land, in dem die Oppositionspolitiker im Oktober dreimal Tränengas aus Kanistern im Parlament entweichen lassen und Abgeordnete der Oppositionspartei im Parlament darüber hinaus Regierungsmitglieder mit Pfefferspray angreifen, nur weil die kosovarische Regierung den im Kosovo lebenden Serben bestimmte Minderheitenrechte zugestehen möchte, wie es die EU verlangt.“ Bei solchen Zuständen, gepaart mit Armut und Korruption werden am Schluß nur noch die Politiker im Kosovo bleiben wollen“. Zusätzlich zu instabilen politischen Verhältnissen kommen oft noch ökologische Katastrophen hinzu: „In Syrien gab es die schlimmste mehrjährige Dürreperiode seit Menschengedenken: die aufgrund der Wüstenbildung betroffenen 1,5 Mio. Syrer zogen in die Städte, fast gleichzeitig mit den vielen Flüchtlinge aus dem Iraq, die nach der US-Invasion im Jahr 2003 nach Syrien geflüchtet waren. Die jahrzehntelange rücksichtslose Ausbeutung der natürlichen Ressourcen durch das Baath-Regime hat Millionen Syrern die Lebensgrundlage genommen, und mit dem Ausbruch des Krieges bleibt ihnen nur noch die Flucht, eine andere Perspektive haben sie nicht“, habe ich gesagt. Mein Fazit war: „Es werden noch viele Flüchtlinge kommen, egal, wie hoch wir Zäune bauen und Grenzen befestigen werden, und genau deswegen müssen wir die Integration als langfristige Aufgabe annehmen und meistern“.
Heute abend ging es um Fluchtursachen. Während die SPD-Stadträtin Homaira Mansury darlegte, welche Strukturen sich für eine verbesserte internationalen Kooperation ändern müsste, ging ich konkret ins Detail und erläuterte die aktuelle Situation im Kosovo, Montenegro und Mazedonien sowie in Syrien und den Nachbarstaaten.